Fleischerhandwerk mit Umsatzplus am schrumpfenden Markt
Frankfurt am Main, 13. März 2018. Für das Fleischerhandwerk war 2017 ein Jahr extremer betrieblicher Auslastung und nochmals überdurchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Ergebnisse.
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Die Umsätze sind nach den vorläufigen Berechnungen des Deutschen Fleischer-Verbandes trotz sinkender Betriebszahlen um rund fünf Prozent auf 17,077 Mrd. Euro gestiegen. Dies bedeutet unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerungsrate bei Fleisch und Fleischwaren von 2,1 Prozent ein reales Umsatzplus und ein weiteres einzelbetriebliches Umsatzwachstum sowie der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl je Betrieb.
Nach den Berechnungen des DFV war das deutsche Fleischerhandwerk Ende des Jahres 2017 mit 20.552 stationären Verkaufsstellen am Markt präsent. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 12.360 eigenständigen Meisterbetrieben und 8.192 weiteren Verkaufsstellen, die neben den Stammgeschäften als Filialen betrieben werden. Zu den stationären Geschäften und Filialen kommen noch rund 5.000 mobile Verkaufsstellen des Fleischerhandwerks hinzu, die regelmäßig auf Wochenmärkten anzutreffen oder im Fahrverkauf im Tourendienst unterwegs sind.
Die Beschäftigtenzahl im Fleischerhandwerk ist 2017 nach vorläufigen Berechnungen um knapp ein Prozent auf 141.100 gesunken. Die Gegenüberstellung mit der realen Umsatzentwicklung verdeutlicht die deutlich erhöhte betriebliche Auslastung. Das Hauptproblem der Branche wird neben den akuten Mitarbeiter- und Nachwuchsmangel in den überbordenden Dokumentationspflichten gesehen. Verantwortlich für den Betriebsrückgang waren daher fast durchgehend Betriebsstilllegungen wegen Erreichens der Altersgrenze der Inhaber und fehlender Nachfolger.
Für den vorläufigen Fleischverzehr pro Kopf wird von AMI, BMEL und BLE ein Rückgang gegenüber 2016 um 1,1 kg auf 59,7 kg gemeldet. Im Einzelnen bedeutet das: Rind- und Kalbfleisch 10,1 kg (+400 g), Schweinefleisch 35,0 kg (-1,5 kg), Schaf- und Ziegenfleisch 0,6 kg (+/-0) und Geflügel 12,5 kg (+/-0). Bemerkenswert ist vor allem der starke Anstieg bei Rindfleisch entgegen dem langfristigen Trend. Geflügel hat sich weiter leicht positiv entwickelt, auch wenn das bei den gerundeten Werten nicht zum Ausdruck kommt.
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