Dohrmann neuer Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk
Gesprächsrunde mit Bundesminister Schmidt
Frankfurt am Main, 16. November 2016. DFV-Präsident Herbert Dohrmann ist neuer Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Lebensmittelhandwerke. Er ist damit auch in dieser Funktion direkter Nachfolger von Ehren-Präsident Heinz-Werner Süss. In der Arbeitsgemeinschaft sind die Bundesverbände der Bäcker, Konditoren, Fleischer, Müller, Brauer und Speiseeishersteller zusammengeschlossen.
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In einer anschließenden Gesprächsrunde der Arbeitsgemeinschaft mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) konnte der neugewählte Sprecher unter anderem auch das Thema Tierschutz anschneiden. Hintergrund ist der Plan des Ministers zur Einführung eines staatlichen Tierschutzlabels. Das staatliche Siegel soll freiwillig sein und voraussichtlich zwei Stufen haben. Der Minister will nach eigenen Aussagen damit Ordnung in die vielfältigen Aktivitäten rund um Tierschutz und Tierwohl bringen und vor allem auch kleineren Marktbeteiligten wie Handwerksbetrieben die Möglichkeit der Einbeziehung geben.
Dohrmann zeigte sich in dem Gespräch grundsätzlich kritisch, ob man mit Siegeln eine ausreichende Verbraucheraufklärung erreichen könne. So mache es allein die schier unendliche Zahl an verschiedenen Siegeln für Kunden unmöglich, einzuschätzen, was Substanz hat und was nicht. Bei der Entwicklung eines staatlichen Tierschutzlabels sagte der Präsident dem Minister aber konstruktive Mitarbeit zu. Es werde darauf ankommen, die Kriterien so zu gestalten, dass das Siegel auf breite Akzeptanz sowohl bei Landwirten als auch bei Verbrauchern stößt.
Ein weiteres wichtiges Thema im Gespräch mit Minister Schmidt war das bevorstehende Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration. Der DFV-Präsident formulierte die Sorge, dass angesichts fehlender Lösungen eine große Unsicherheit in der Landwirtschaft und Teilen der Fleischwirtschaft herrsche. Die große Gefahr liegt laut Dohrmann im Wegbrechen kleiner Strukturen und einer immer stärkeren Konzentration, die das Handwerk stark benachteilige.
Im Bundesministerium wird das Fehlen einer guten Lösung ebenfalls gesehen. Sowohl Ebermast, als auch die Kastration unter Betäubung und vor allem auch die Immunokastration werden dort kritisch gesehen. AG-Sprecher Dohrmann mahnte in diesem Zusammenhang erneut Lösungen an, die nicht nur Fortschritte in Sachen Tierschutz brächten, sondern auch den Belangen des Verbraucherschutzes gerecht würden
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