Größere und leistungsfähigere Betriebe – Strukturwandel im Fleischerhandwerk
Frankfurt am Main, 3. Mai 2019. Der Trend zu größeren und leistungsfähigeren Betrieben im Fleischerhandwerk hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt, so DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs im Rahmen eines Pressegesprächs im Vorfeld der IFFA 2019. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl eines handwerklich betriebenen Fleischer-Fachgeschäftes stieg zuletzt auf 11,7 Personen. Ende 2017 hatte dieser Wert noch 11,4 betragen. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Betrieb ist gestiegen, zuletzt von 1,38 auf 1,42 Millionen Euro pro Jahr, auch wenn der Branchenumsatz insgesamt um 0,9 Prozent leicht zurückgegangen ist. Der durchschnittliche Betrieb im Fleischerhandwerk bleibt also gut im Geschäft aber insgesamt sehr stark ausgelastet. Nicht selten bremst der Mangel an Fachkräften sogar das einzelbetriebliche Wachstum.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bieten sich nach Auffassung des Deutschen Fleischer-Verbandes zwei Strategien an. Zum einen muss immer intensiver um geeignete Nachwuchskräfte geworben werden. Hier steht das Fleischerhandwerk im starken Wettbewerb, der zudem von der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung verschärft wird. Fakt ist allerdings auch, dass Betriebe aus dem Fleischerhandwerk, die sich diesem Wettbewerb stellen und sich als attraktive Ausbilder und Arbeitgeber präsentieren, deutlich weniger Probleme haben, gutes Personal zu bekommen.
Zudem bieten sich nach Ansicht des DFV auch Chancen aus dem digitalen Wandel, der in zunehmendem Maße auch die Betriebe des Fleischerhandwerks erfasst. Hier bieten sich Möglichkeiten, die anhaltende Personalknappheit mit dem Einsatz neuer Technologien auszugleichen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, von der Aus- und Weiterbildung über die Ressourcenplanung bis zum Vertrieb können in digital gestützten Geschäftsprozessen bisher nicht erschlossene Effizienzpotentiale genutzt werden. Wichtig bleibt aber nach Ansicht der Verbandsvertreter, dass die Alleinstellungsmerkmale des Fleischerhandwerks gegenüber seinen Wettbewerbern aus Industrie und Handel erhalten bleiben.