Fachbeirat Berufsbildung ergreift Initiative
Frankfurt am Main, 11. Mai 2017. Neben Erfahrungsaustausch und Berichten aus den Landesinnungsverbänden stand vor allem die Weiterentwicklung der Ausbildung im Fleischerhandwerk auf der Tagesordnung des Fachbeirats Berufsbildung. Im Verlauf der Sitzung, die in den Räumen des Deutschen Fleischer-Verbandes stattfand, wurde eine Vielzahl von Themen besprochen, als Ursache und Auslöser wurden jedoch stets die unbefriedigende Ausbildungssituation und der Mangel an jungen Fachkräften im Fleischerhandwerk genannt. Diese blieben nach Ansicht aller Beteiligten, die größten Herausforderungen, die es in der Berufsbildung zu bewältigen gelte.
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Vor diesem Hintergrund wurden beispielsweise die Ergebnisse des neuesten BiBB-Reports des Bundesinstituts für Berufsbildung besprochen. Insbesondere im Vergleich der Berufe „Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk“ und „Kaufmann/-frau im Einzelhandel“ wurden die Vor- und Nachteile einer zweijährigen Berufsausbildung intensiv diskutiert. Insgesamt stand das Gremium einer zweijährigen, mit dem Handel vergleichbaren, Ausbildung kritisch gegenüber, diese ließe sich nicht ohne Qualitätsverluste verwirklichen. Nach Ansicht der Teilnehmer wäre beispielsweise jedoch eine zweijährige „Basisausbildung“ unter Einschränkungen möglich, diese solle aber auf Wunsch der Auszubildenden zu einer dreijährigen verlängerbar sein. Auch für die geringer Qualifizierten wünschte sich der Fachbeirat mehr Flexibilität. DFV-Vizepräsidentin Nora Seitz verwies in diesem Zusammenhang auf den Helferberuf. Sie regte an, diesen wieder stärker in den Fokus zu rücken und zusammen mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks auch eine Qualifizierung anzustreben.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war der Aufbau der „Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks“ und die damit verbundenen Veränderungen bei den Leistungswettbewerben auf Kammer-, Landes- und Bundesebene. Hier schreiten die Vorbereitungen weiter voran, insbesondere, was die Besetzung der Mannschaft mit jungen, vielversprechenden Nachwuchskräften angeht. In diesem Zusammenhang hält der Fachbeirat auch besondere Veranstaltungen für umsetzbar, die in der Form eines „Casting“ genannten Auswahlverfahrens verlaufen. Hierbei sollen geeignete Bewerber von der Jury vorgegebene Aufgaben erfüllen. In wieweit sich Kammer- und Landeswettbewerbe als Vorstufen zu diesem Auswahlverfahren nutzen lassen, wird gerade geprüft. Die Mitglieder des Fachbeirates sprachen sich in diesem Zusammenhang für eine flexible Lösung aus, die bei der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten viele Freiheiten lasse. Innungen und Landesverbände sollten das Auswahlverfahren unterstützen und eigene Bewerber melden können. Eine erste Auswahlveranstaltung soll im Januar 2018 stattfinden.
Die Arbeit des Fachbeirates Berufsbildung wird DFV-Vizepräsidentin Nora Seitz geleitet. Verantwortlich von hauptamtlicher Seite sind Alicia Utrillas aus der Geschäftsstelle des DFV sowie DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs. Insgesamt gibt es vier Fachbeiräte zu den Themen Berufsbildung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Lebensmittelrecht sowie Finanzen und Organisation. Die Fachbeiräte tagen zweimal jährlich.
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